Saharastaub, Blütenpollen oder Vogelkot – die Oberfläche von Photovoltaikmodulen ist einer Menge Verschmutzungsmöglichkeiten ausgesetzt. Klar ist, an verschmutzen Stellen kann weniger oder im schlechten Fall kein Sonnenlicht aufgenommen und in Strom umgewandelt werden. Also stellt sich die Frage, inwieweit eine – vielleicht sogar regelmäßige – Reinigung sinnvoll ist, um Verluste zu vermeiden. Und wenn ja, selber die Verschmutzung entfernen oder lieber den Profi beauftragen?
Wie leicht und schnell ein Photovoltaikmodul verschmutzt hängt unter anderem von seiner Oberfläche und dem Neigungswinkel ab, mit dem es montiert wurde. Auf vielen Schrägdächern reichen Regen und Schnee aus, um die meisten Verschmutzungen auf natürliche Weise zu beseitigen. Anders sieht es aber aus, wenn benachbarte Bäume für klebrige Pollen sorgen oder Saharastaub hinzu kommt.
Vor allem im Frühjahr und Herbst werden die feinen Partikel aus der Trockenwüste in Afrika zu uns transportiert und dann als Saharastaub abgeregnet. „Wenn das wie in diesem Jahr so kurz hintereinander passiert, kann sich eine richtige Kruste auf den Modulen bilden“, beobachtet Florian Reil, Schatzmeister bei Hennef Power und diplomierter Ingenieur.
Ausfälle wissenschaftlich untersucht
Florians früherer Arbeitgeber hat die Ertragsausfälle wissenschaftlich untersucht und am Standort Chennai (Indien) ohne Reinigung einen Rückgang um bis zu 2,3 Prozent, am Standort Tempe (Arizona/USA) um bis zu 3,7 Prozent, ermittelt. Hierzulande sind danach Ausfälle um 1,5 Prozent wahrscheinlich. Ob sich die Reinigung lohnt, lässt sich näherungsweise ausrechnen.
Ein Beispiel: Eine Dachanlage mit 10 kWp erzeugt rund 9.700 kWh pro Jahr. Bei kompletter Einspeisung bei rund 8 Cent pro kWh wären 1,5 Prozent Verlust rund 11 Euro pro Jahr. Werden aber nur rund 30 Prozent eingespeist (Verlust 3,50 Euro), dagegen aber 70 Prozent selbst genutzt (bei ca. 25 Cent pro kWh Ersparnis) läge der jährliche Verlust schon bei rund 29 Euro pro Jahr.
Reinigung: selbst oder durch den Profi
Wer die Verschmutzung selbst beseitigen will, sollte ein paar Dinge beachten: Zunächst sollte geklärt werden, ob die Modulhersteller bestimmte Reinigungsmittel ausschließen (siehe Betriebsanleitung). Dann sollten kalkarmes Wasser und weiche Bürsten oder Schwämme verwendet werden, damit die Oberfläche der Module nicht zerkratzt wird. Wichtig ist aber – besonders bei Dachmodulen – dass eine Reinigung via Leiter immer auch ein mögliches Unfallrisiko birgt.
Alternativ übernehmen die Reinigung auch professionelle Unternehmen. Wir haben die im Stadtgebiet ansässigen angefragt und so bietet die Firma MS Glas- und Gebäudereinigung GmbH an, jede Anlage vorab kostenfrei zu besichtigen und ein ebenfalls kostenfreies Angebot für die Reinigung abzugeben.
„Die Kruste auf meinen Modulen bekomme ich selbst nicht mehr herunter. Ich werde deshalb den Profi beauftragen“, sagt Florian Reil.
Foto © Hennef Power