Hennef Power + Kandidatencheck 2025: Jennifer Sass

Kandidatencheck: Jennifer Sass

Am 14. September finden in Nordrhein-Westfalen die Kommunalwahlen statt – und Hennef Power macht den Kandidatencheck: Die Spitzenvertreter bzw. Kandidaten für das Bürgermeisteramt erhielten parallel von uns einen Fragebogen, mit dem wir mehr mehr ihre energie- und klimapolitischen Ziele erfahren wollen. Als nächste antwortet uns Jennifer Sass, Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/DIE GRÜNEN Hennef.

Frau Sass, welche Rolle spielt das Thema Klimawandel in Ihrer praktischen Politik? 

Der Klimawandel begegnet uns allen täglich in unserem Alltag: der Starkregen 2021, zunehmende Unwetterereignisse; im Sommer heizt sich unsere Stadt früher und länger auf, Trockenperioden halten länger an, die Böden sind trocken. All das gefährdet unsere gemeinsamen Lebensgrundlagen uns senkt heute bereits spürbar die Lebensqualität für viele Menschen in unserer Stadt. Um dem entgegenzuwirken, braucht es ein gutes Klimaanpassungsmanagement. Auch zukünftig müssen wir mit wirksamen Hitzeschutzmaßnahmen, wie z.B. der Entsiegelung von Flächen wie Schulhöfen, oder der intensiven Begrünung der Stadt weiter für eine lebenswerte Stadt sorgen.  

Noch vernachlässigen wir in der Stadt aber den Klimaschutz. Wirksame Klimaschutzmaßnahmen kosten Geld und entfalten ihre Wirkung oft erst in mittelfristigen Zeiträumen. Deshalb finden sie häufig keine Mehrheit. Im Gegenteil: in den letzen beiden Haushalten fielen die Mittel für den Klimaschutz dem Rotstift zum Opfer und damit immer geringer aus. Der von uns GRÜNEN angestoßene Klima-Check, der alle Verwaltungsentscheidungen auf klimarelevante Folgen abprüfen sollte, wurde in diesem Sommer von der konservativen Ratsmehrheit wieder abgeschafft. Wir hätten das Instrument gerne überarbeitet, um es noch konsequenter an praktischen Belangen auszurichten. Stattdessen wickelt man es nun unter dem Deckmantel „Entbürokratisierung“ wieder ab. So muss man sich einmal weniger Gedanken um die Konsequenzen der eigenen Entscheidungen machen. Uns GRÜNEN wird also auch in den kommenden Jahren die Rolle der Mahner und kritischen Begleiter zukommen.  

Welche Priorität räumen Sie grundsätzlich nachhaltiger Energie in Ihrer politischen Arbeit ein? 

Die vermehrte Nutzung regenerativer Energien ist einer der Schlüssel, um unser Leben nachhaltiger zu gestalten. Gleichzeitig eröffnet sie uns mittel- und langfristig finanzielle Entlastung. Wir GRÜNEN in Hennef prüfen bei allen städtischen Bauvorhaben genau, an welchen Stellen nachhaltige Energieträger eingesetzt werden können und ob wir nicht an der ein oder anderen Stelle noch einen Schritt mehr machen können. Als Fraktionsvorsitzende bin ich froh, gerade in diesem Bereich sehr sachkundige Bürger*innen in meiner Fraktion zu wissen.  

Wie stehen Sie zu Wärmepumpen und E-Mobilität? 

Eines unserer Ziele ist eine echte, nachhaltige Verkehrswende. Das bedeutet für uns auch: weniger motorisierten Individualverkehr. Stattdessen wollen wir einen deutlich verbesserten ÖPNV und ausgebauten und vor allem sicheren Fuß- und Radverkehr in unserer Stadt. Kurzfristig ist es trotzdem sinnvoll, die Möglichkeiten der E-Mobilität zu nutzen. Wir haben nunmal viele Dörfer in Hennef, in denen man auch zukünftig weiter auf das Auto angewiesen sein wird. Es wäre doch schon viel gewonnen, wenn ein größerer Anteil dieser Autos keine Verbrenner,  sondern Elektroautos wären. Können Hauseigentümer*innen sich selbst für eine PV-Anlage und damit für günstigen Ladestrom entscheiden, so können das die Mieter*innen in Hennef meistens nicht. Deshalb muss die Ladeinfrastruktur aber deutlich ausgebaut werden. 

Auch Wärmepumpen gehören zu den essentiellen Zukunftstechnologien. Wärmepumpen sind aus unserer Sicht als Standardwärmeerzeuger in Wohngebäuden anzusehen. Es gibt nur sehr wenige Gebäude, in denen eine Wärmepumpe nicht funktioniert. Und in den meisten Fällen würde die Wärmepumpe nach kleineren bis mittleren Sanierungsmaßnahmen auch in diesen Objekten gut funktionieren. 

Was halten Sie von unserem Ziel der Energieautarkie für Hennef? 

Das ist ein toller Gedanke und wir begrüßen dieses Ziel sehr. Wir müssen uns unabhängiger von Energiezukäufen machen und da ist dies der erste Schritt in die richtige Richtung. Insbesondere der Weg über die Beteiligung der Büger*innen ist aus unserer Sicht ein wichtiger Baustein, um Akzeptanz auch für größere Projekte zu schaffen. 

Auf welche Art könnten Sie sich vorstellen, uns dabei zu unterstützen? 

Um zielgerichtet die richtigen Dinge voranzutreiben ist ein gemeinsamer Dialog notwendig. Zusätzlich sind wir sind auf einen professionellen fachlichen Austausch auch mit der privaten Wirtschaft angewiesen. So entsteht Politik, die wirklich etwas bewegt. Gerne greifen wir dann gemeinsame Interessen auf und werden sie über Anträge in die Politik einbringen. Darüber hinaus haben wir ggf. die Möglichkeit, im Planungsverfahren steuernd einzugreifen, um erneuerbare Energien noch stärker zu fördern. 

Macht es für Sie einen Unterschied, welche Art der erneuerbaren Energie (Windkraft, PV oder Biogas) wir ausbauen? 

Grundsätzlich macht das für uns GRÜNE keinen Unterschied. Durch unsere ländliche Lage und die teils zersiedelte Struktur sind aber z.B. Windkraftanlagen nur in einem sehr kleinen Gebiet der Stadt überhaupt denkbar. PV-Anlagen werden bereits jetzt auf allen städtischen Neubauprojekten geplant. Oftmals sollte man dort aber noch etwas größer denken und nicht nur die Minimalversion sondern immer öfter die maximal mögliche Größenordnung planen.  

Wir sehen die Konkurrenz zwischen Landwirtschaft und der Nutzung von Freiflächen für die regenerative Energieerzeugung. Schon heute gibt es aber bereits gute Kombinationsmöglichkeiten z.B. durch Agri-PV. Landwirtschaftliche Flächen sollten entsprechend ihrer Bodenqualität individuell geprüft werden. Die Möglichkeiten zur Erzeugung von Energie durch Wasserkraft sehen wir im Stadtgebiet als eher gering an. Biogas verlagert aus unserer Sicht das Problem und verstärkt die Flächenkonkurrenz zwischen Lebensmittelproduktion und Energieproduktion. Die Biogasherstellung aus Abfällen sehen wir hingegen positiv. 

Wie würden Sie mit Bürgerprotesten umgehen? 

Proteste von Bürger*innen nehmen wir ernst. In unserer Demokratie darf und soll jede*r jederzeit seine Meinung äußern können. Gerade Kommunalpolitik lebt vom Austausch mit den Menschen, geht es doch immer um konkrete Projekte hier vor Ort. Grundlegend sind in den städtischen Planungsprozessen deshalb Offenheit und Transparenz. Frühzeitige Offenlegung und Beteiligung der Bürger*innen sind deshalb essentiell im demokratischen Entscheidungsprozess. Denn am Ende steht in aller Regel ein Kompromiss der für möglichst viele Beteiligte tragfähig sein sollte.  

Vielen Dank, Frau Sass!

Hinweis: Alle Lokalpolitiker erhielten zeitgleich einen identischen Fragebogen. Die übersandten Antworten veröffentlichen wir in der Reihenfolge ihres Eingangs ohne redaktionelle Änderungen. Mit dem Kandidatencheck möchte Hennef Power einen Fokus auf die Energie- und Klimapolitik im Kommunalwahlkampf 2025 richten und zur Meinungsbildung beitragen.

Hennef Power + Kandidatencheck 2025: Ariane Schulze

Kandidatencheck: Ariane Schulze

Am 14. September finden in Nordrhein-Westfalen die Kommunalwahlen statt – und Hennef Power macht den Kandidatencheck: Die Spitzenvertreter bzw. Kandidaten für das Bürgermeisteramt erhielten parallel von uns einen Fragebogen, mit dem wir mehr mehr ihre energie- und klimapolitischen Ziele erfahren wollen. Als nächste antwortet uns Ariane Schulze, Bürgermeisterkandidatin der FDP Hennef.

Frau Schulze, welche Rolle spielt das Thema Klimawandel in Ihrer praktischen Politik?

Wir dürfen in der Hennefer Kommunalpolitik nicht so tun, als ginge uns dieser globale Umstand Klimawandel nichts an. Wir sind ganz direkt betroffen. Denken wir nur an das Starkregenereignis vom Juni 2021 zurück. Damals haben viele Henneferinnen und Hennefer schlimme Schäden erlitten. Im Spannungsfeld von kurzfristig Möglichem, mittel- und langfristig Notwendigem und finanziellen Möglichkeiten möchte ich die optimalen Anpassungen der Stadt an den Klimawandel erreichen.

Das Klimaanpassungskonzept ist ein guter erster Schritt. Es zeigt uns gute Wege auf, um auf den Klimawandel zu reagieren. Ich will dafür sorgen, dass das Klimaanpassungskonzept möglichst vollständig umgesetzt wird. Dafür will ich erstens, dass es – wann immer möglich – berücksichtigt wird, und zweitens, dass wir gezielt die Fördermöglichkeiten von Land und Bund ausschöpfen, um Anpassungsmaßnahmen schneller umsetzen zu können.

Welche Priorität räumen Sie grundsätzlich nachhaltige Energie in Ihrer politischen Arbeit ein?

Eine hohe Priorität! Nachhaltige Energien haben die schöne Eigenschaft, dass sie häufig lokal erzeugt werden. Sie geben uns die Möglichkeit, eine von äußeren Akteuren und Faktoren unabhängige Energieversorgung aufzubauen. Insofern möchte ich sogar von „Freiheitsenergien“ sprechen. Jede Kilowattstunde, die wir lokal erzeugen und verbrauchen, macht uns unabhängiger und ist obendrein auch noch billiger, als Strom aus Kohle oder Gas.

Wie stehen Sie zu Wärmepumpen und E-Mobilität?

Ich bin persönlich von beiden sehr überzeugt. Mein Partner und ich heizen mit Wärmepumpe und sehr wahrscheinlich wird unser nächstes Fahrzeug batterieelektrisch fahren. Ich weiß aber auch, dass der Fokus auf nur zwei Technologien zu kurz kommt und Wahlmöglichkeiten bestehen sollen. Auf lange Sicht sind fossile Energieträger keine wirtschaftliche Option.

Was halten Sie von unserem Ziel der Energieautarkie für Hennef?

Das finde ich super und trägt zu den „Freiheitsenergien“ bei. Unabhängigkeit und Verlässlichkeit der Energierressourcen sind wichtig. Jede selbsterzeugte Kilowattstunde macht uns unabhängiger, schont Klima und Geldbeutel.

Auf welche Art könnten Sie sich vorstellen, uns dabei zu unterstützen?

Vereine und Ehrenamt halte ich für wichtige Säulen der Zivilgesellschaft. Wie allen Vereinen möchte ich anbieten, die Kommunikationskanäle der Stadt (z.B. Newsletter) zu nutzen, vereinfachte Bereitstellung städtischer Räumlichkeiten für ihre Informationsveranstaltungen, Einbindung in andere städtische Formate wie den Markt der Ideen, Flächen für Info-Stände z.B. beim Stadtfest.

Macht es für Sie einen Unterschied, welche Art der erneuerbaren Energie (Windkraft, PV oder Biogas) wir ausbauen?

Nein. Hennef ist so vielfältig in der Fläche, da sollte ein breites Portfolio an Möglichkeiten gegeben sein. Ich halte es für wichtig, dass die Art der Energie zum Aufbauort passt, also dass die Familien und Betriebe im unmittelbaren Umkreis einverstanden sind.

Wie würden Sie mit Bürgerprotesten umgehen?

Unser Grundgesetz gewährt uns Meinungs- und Versammlungsfreiheit und dies sollte auch genutzt werden. Ich würde gern mit den Bürgern in den Dialog treten, Erfahrungen und Meinungen aufnehmen, um Ängste abzubauen. Gerade in der heutigen Zeit mit den vielen Veränderungen gibt es Ängste vor dem Neuen – hier sollten wir gemeinsam für Aufklärung und Angstabbau sorgen. Ich würde versuchen dabei zu helfen, Betroffene zu Beteiligten zu machen.

Andere Kommunen haben die Erfahrungen gemacht, dass das mit finanzieller Beteiligung gut funktioniert, wenn also ein konkreter finanzieller Nutzen für Anwohner rausspringt oder wenn ein Teil des Gewinns zur Kommune fließt und dort für Sinnvolles ausgegeben wird. Zum Beispiel: „Diese Schultoilette konnte saniert werden, weil die Photovoltaikanlage im Stadtteil Soundso zuletzt einen besonders hohen Ertrag hatte.“ Wenn wir es schaffen, solche Erfolgsmeldungen zu schreiben, werden Bürgerproteste niedrig sein.

Vielen Dank, Frau Schulze!

Hinweis: Alle Lokalpolitiker erhielten zeitgleich einen identischen Fragebogen. Die übersandten Antworten veröffentlichen wir in der Reihenfolge ihres Eingangs ohne redaktionelle Änderungen. Mit dem Kandidatencheck möchte Hennef Power einen Fokus auf die Energie- und Klimapolitik im Kommunalwahlkampf 2025 richten und zur Meinungsbildung beitragen.

Hennef Power + Kandidatencheck 2025: Nadja Johnen

Kandidatencheck: Nadja Johnen

Am 14. September finden in Nordrhein-Westfalen die Kommunalwahlen statt – und Hennef Power macht den Kandidatencheck: Die Spitzenvertreter bzw. Kandidaten für das Bürgermeisteramt erhielten parallel von uns einen Fragebogen, mit dem wir mehr mehr ihre energie- und klimapolitischen Ziele erfahren wollen. Als nächste antwortet uns Nadja Johnen, Bürgermeisterkandidatin der CDU Hennef.

Frau Johnen, welche Rolle spielt das Thema Klimawandel in Ihrer praktischen Politik?

Der Klimawandel wird gerne als „Megatrendthema“ umschrieben. Für mich ist es aber mehr als das. Mir geht es konkret um die Frage, wie wir die Umwelt, in der wir im hier und jetzt leben, gestalten.  Und – das ist mir als Mutter besonders wichtig – wie wollen wir die Umwelt künftig lebenswert halten, in der unsere Kinder leben und älter werden.

Klimawandel wird in der kommunalen Politik zum einem durch Klimaschutz, zum anderen durch Klimafolgenanpassung wahrgenommen. Beides ist in Hennef sehr aktiv im Fokus. Klimaschutz vor allem durch Ausbau Erneuerbarer Energien zur Minderung der CO2 Emission. Hier hat schon der CDU-Bürgermeister Klaus Pipke entscheidende Prozesse umgesetzt: hoher Ausbau von PV auf städtischen Gebäuden, Sanierung von Gebäuden, Heizungssanierungen, Effizienzsteigerung bei Stromverbräuchen usw. Das hat sich in den vergangenen Jahren fortgesetzt. Mit der Energieagentur Rhein-Sieg hat er den Sitz eines Vereins nach Hennef geholt, der für den ganzen Rhein-Sieg-Kreis im Rahmen von Energieberatung und jetzt vor allem auch der Kommunalen Wärmeplanung fachberatend begleitet. 

Der zweite Aspekt ist die Klimafolgenanpassung in der Kommune. Sie reicht vom einfachen Schatten, von erfrischender Kühlung durch öffentliche Trinkwasserbrunnen, bis hin zu Untersuchungen über Hitzekorridore, Veränderung der Bausubstanz, Speicherung von Regenwasser oder gar auf der anderen Seite dem intensiv in den Fokus gerückten Starkregen-Hochwasserschutz. Für uns in Hennef sehr wichtig. Das ganze Spektrum von Klimaschutz und Klimafolgenanpassung ist in der praktischen Politik sichtbar. 

Die Entwicklung zur klimaresilienten Stadt ist für mich Voraussetzung, damit Hennef auch morgen noch lebenswert ist.

Welche Priorität räumen Sie grundsätzlich nachhaltige Energie in Ihrer politischen Arbeit ein?

Die Energiewende ist elementar für eine zukunftsfähige Kommune. Nachhaltige Energie hat daher für mich hohe Priorität. 

Ich setze mich dafür ein, dass Hennef sowohl bei Neubauten als auch im Bestand konsequent auf erneuerbare Energien setzt. Neben einer Förderung von Solarenergie für Dächer und Fassaden, sind dabei auch Bürgermodelle, wie eben Hennef Power, für die direkte Beteiligung an Energieprojekten wichtig, um Akzeptanz zu schaffen und den Wandel gemeinsam zu gestalten. Die städtischen Gebäude sollen als Vorbilder vorangehen, und die Wärmewende unter Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern konsequent umgesetzt werden. Auch die Entwicklung von modernsten Technologie im Rahmen des Ausbaus von erneuerbaren Energien mit Entwicklung elementarer Speichermöglichkeiten für diese, damit umfängliche Versorgung geschieht. Das ist ja einer der Nachteile von Sonne und Wind. Rückgang der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern ist Aufgabe. Da haben wir noch einen sehr intensiven Weg vor uns!

Wie stehen Sie zu Wärmepumpen und E-Mobilität?

Als langjährige Nutzerin eines Elektroautos weiß ich um die Vorteile und Alltagstauglichkeit der E-Mobilität. Für mich ist sie ein wichtiger Baustein einer nachhaltigen Stadtentwicklung und Verkehrsstrategie. Auch hier gilt es, die Entwicklungen der Technologie wach im Auge zu behalten. Die Forschung und Entwicklung von E-Fuels wird ebenfalls wichtig sein für die Automobilindustrie, vor allem für die Kraftfahrbereiche. 

Wärmepumpen sind eine wichtige Möglichkeit für Haushalte. Es gibt weitere, die wir in den kommenden Jahren sehr auf dem Prüfstand haben werden. Die Kommunale Wärmeplanung zeigt ja in ihren Potentialgebieten verschiedene Optionen. Hier ist ein großer Prozess im Gange, dessen Ende wir heute noch nicht definiert beschreiben können. Mit betrachtet werden muss immer die Sanierung des Gebäudes bei Bestand. Deshalb ist so ein Verein wie die Energieagentur sehr wichtig. Es gilt somit , Hennef baulich und energetisch so weiterzuentwickeln, dass Wärmepumpen – gerade in Kombination mit Nahwärmenetzen oder intelligenten Quartieren – wirtschaftlich betrieben werden können.

Was halten Sie von unserem Ziel der Energieautarkie für Hennef?

Ich halte es für visionär und unterstützenswert, dass Hennef bei der Energieversorgung so weit wie möglich unabhängig werden möchte! Obwohl auf absehbare Zeit eine vollständige Autarkie im technischen Sinne schwer zu realisieren ist, sollten wir die gemeinsamen Potenziale als Stadt und Region nutzen, möglichst viel Strom und Wärme lokal zu produzieren. 

Dazu gehören die Nutzung von Photovoltaik (z.B. auch auf Parkplätzen und über Supermärkten), Windenergie, Quartierslösungen und Bürgerenergieprojekte. Ein hoher Autarkiegrad bedeutet konkrete Vorteile: Preisstabilität, Versorgungssicherheit und regionale Wertschöpfung.

Energieautarkie ist genau zu definieren: Meint dies den Bereich des Stroms oder den Gesamtbereich des Energieverbrauchs? Hier müsste sehr genau differenziert werden und bei Betrachtung dieser Mengen zeigt sich dann die extreme Herausforderung. Versorgungssicherheit für Bürgerinnen und Bürger steht an erster Stelle. 

Auf welche Art könnten Sie sich vorstellen, Hennef Power dabei zu unterstützen?

Ich freue mich, dass wir Vorreiter haben, wie sie im HennefPower.

Offene Gesprächsformate und Infoveranstaltungen wie die gelungene Veranstaltung, an der ich dieses Jahr teilnehmen durfte, sollten Standard werden.

  • Die Stadt könnte eine zentrale Anlaufstelle für Energiegenossenschaften, Bürgerprojekte und Unternehmensinitiativen einrichten, um Unterstützung bei Fördermitteln und Genehmigungen zu bieten.
  • Öffentlichkeitsbeteiligung: Aus meiner Verwaltungserfahrung weiß ich, wie wichtig frühe und systematische Beteiligung ist – Menschen müssen mitgenommen, gehört und ernst genommen werden.
  • Die Kommune kann als Vorbild agieren – durch eigene PV- und Speicherprojekte, energetische Modernisierung und die Förderung innovativer Pilotprojekte.

Macht es für Sie einen Unterschied, welche Art der erneuerbaren Energie (Windkraft, PV oder Biogas) wir ausbauen?

Mir ist die Vielfalt entscheidend: Es braucht in Hennef sowohl Photovoltaik (vorzugsweise auf bestehenden Dächern und Gewerbeflächen), Windenergie mit enger Bürgerbeteiligung als auch Biogas aus nachhaltiger Produktion. 

Entscheidend ist für mich die Akzeptanz vor Ort, der Schutz der Natur und die Einbindung aller betroffenen Gruppen von Anfang an. Ein abgestimmtes, gemischtes Konzept bietet die besten Chancen, eine zuverlässige und breite Energieversorgung zu sichern. Jede Energieform sollte dort genutzt werden, wo sie am sinnvollsten und nachhaltigsten ist – technisch, ökologisch und gesellschaftlich.

Der Markt entscheidet bei einem interessanten Angebot, das gewählt wird, weil es einfach klasse ist. Das Bewusstsein von Bürgerinnen und Bürgern ist zwischenzeitlich sehr hoch für Klimaschutz. Und die Unterstützung auch. 

Wie würden Sie mit Bürgerprotesten umgehen?

Kritik und Protest sind für mich wertvolle Bestandteile einer lebendigen Demokratie. Gerade weil ich selbst in einer Verwaltung tätig bin, in der Öffentlichkeitsbeteiligung einen großen Stellenwert hat, weiß ich: Nur durch Gespräch, Transparenz und ernsthafte Beteiligung können auch bei schwierigen Projekten tragfähige Kompromisse entstehen.

Das ist eine ganz klare Botschaft der Demokratie: jeder darf seine Stimme deutlich machen. Die Demokratie lebt mit dem Dialog.

Vielen Dank, Frau Johnen!

Hinweis: Alle Lokalpolitiker erhielten zeitgleich einen identischen Fragebogen. Die übersandten Antworten veröffentlichen wir in der Reihenfolge ihres Eingangs ohne redaktionelle Änderungen. Mit dem Kandidatencheck möchte Hennef Power einen Fokus auf die Energie- und Klimapolitik im Kommunalwahlkampf 2025 richten und zur Meinungsbildung beitragen.

Hennef Power + Kandidatencheck 2025: Mario Dahm

Kandidatencheck: Mario Dahm

Am 14. September finden in Nordrhein-Westfalen die Kommunalwahlen statt – und Hennef Power macht den Kandidatencheck: Die Spitzenvertreter bzw. Kandidaten für das Bürgermeisteramt erhielten parallel von uns einen Fragebogen, mit dem wir mehr mehr ihre energie- und klimapolitischen Ziele erfahren wollen. Als erster antwortet uns Mario Dahm, seit 2020 Bürgermeister der Stadt Hennef und Kandidat der SPD Hennef.

Herr Dahm, welche Rolle spielt das Thema Klimawandel in Ihrer praktischen Politik?

Der Klimawandel spielt eine entscheidende Rolle in meiner täglichen Arbeit. Der Starkregen zu Beginn meiner Amtszeit war für mich ein einschneidendes Erlebnis, wie stark wir auch in Hennef vom Klimawandel betroffen sind. Daraus haben wir konkrete Maßnahmen abgeleitet, eine neue Schwerpunktsetzung vorgenommen und z. B. mit Unterstützung des Bundesumweltministeriums als eine der ersten Kommunen im Land ein Klimaanpassungsmanagement im Rathaus aufgebaut. Die Anpassung der Stadt an die Klimafolgen wird nun bei allen Prozessen mitgedacht und von Beginn an berücksichtigt. 

Der Rat hat das erste Klimaanpassungskonzept für unsere Stadt beschlossen. Zuvor haben wir schon einen Hitzeaktionsplan, eine Klimafunktionskarte und eine Starkregengefahrenkarte erstellt. Derzeit laufen die Arbeiten an einem integrierten Hochwasserschutzkonzept für die Sieg. Das sind alles Dinge, die wir vorher so nicht hatten, und die es uns ermöglichen, diesen langfristig angelegten Prozess der Klimaanpassung koordiniert fortzuführen, damit wir auch morgen noch gut und sicher in Hennef leben können. 

Neben diesen konzeptionellen Neuerungen und Arbeiten sind wir aber auch konkret tätig gewesen, beispielsweise mit unserem Baumpflanzungsprogramm, der Begrünung von Schulhöfen, dem Aufstellen von Trinkwasserspendern oder dem Fontänenfeld auf dem Marktplatz – um einige Beispiele herauszugreifen. Auch für den Krisenfall z.B. in Folge von Extremwetterereignissen sind wir heute resilienter aufgestellt durch ausfallsichere Kommunikation, Notstromversorgung, ein flächendeckendes Warnsirenennetz, Anlaufstellen für den Katastrophenfall, neue Fahrzeuge und Technik. 

Diesen Weg, unsere Stadt an den Klimawandel anzupassen, müssen wir unbedingt fortsetzen, z.B. mit einem „Masterplan Stadtgrün“, der Schaffung von „kühlen Orten“, dem Schutz besonders vulnerabler Gruppen, verbessertem Hochwasserschutz – aber natürlich auch mit Klimaschutz. Global denken und lokal handeln. Deshalb haben wir die Stellen der Klimaschutzmanager verstetigt und schreiben gerade unser Klimaschutzkonzept fort, um den Weg zur Klimaneutralität aufzuzeigen.

Dabei geht es darum, die Stadtverwaltung klimaneutral aufzustellen, aber auch durch Information, Bewusstseinsbildung und Beratung Privathaushalte und Unternehmen auf diesem Weg zu unterstützen. Deshalb haben wir z.B. den Hennefer Klimatag eingeführt. Wir haben den Masterplan Mobilität erstellt und fördern nachhaltige Mobilität z.B. mit Radpendlerrouten oder dem Ausbau des ÖPNV (plus 19 Prozent jährliche Fahrkilometer der Busse im Stadtgebiet seit 2020). Wir stellen die Straßenbeleuchtung nun schneller auf LED um und müssen auch in den nächsten Jahren unseren kommunalen Gebäudebestand weiter sanieren – gerade die Schulen sind mir dabei wichtig! Wir haben jedenfalls noch richtig viel zu tun, aber die Weichen sind richtig gestellt.

Welche Priorität räumen Sie grundsätzlich nachhaltige Energie in Ihrer politischen Arbeit ein?

Nachhaltiger Energieerzeugung räume ich eine hohe Priorität in meiner politischen Arbeit ein. Denn nur durch den Ausbau erneuerbarer Energien, können wir auch in Zukunft noch bezahlbare Energie beziehen und den Klimawandel bremsen. 

Konkret messen kann man das z.B. am Ausbau von Photovoltaikanlagen auf städtischen Flächen. Hier hat sich die Leistung der städtischen Anlagen seit 2020 um über 200 Prozent erhöht. Bei Neubauprojekten sind Anlagen jetzt Standard, im Bestand werden sie nachgerüstet. Das spart Energie und Geld im städtischen Haushalt, gerade auch weil wir attraktive Förderprogramme nutzen. Mein Ziel ist: Jedes geeignete städtische Dach erhält eine PV-Anlage. 

Ein weiterer Punkt ist unser städtisches Steuerungskonzept für Freiflächen-PV-Anlagen in Hennef, das auf einer beauftragten Potenzialstudie ausgeht und im Herbst in die Öffentlichkeitsbeteiligung geht.

Wie stehen Sie zu Wärmepumpen und E-Mobilität?

Ich stehe beidem natürlich positiv gegenüber. Bei städtischen Bauprojekten achten wir sehr auf Nachhaltigkeit, um Energie einzusparen und um als Stadt gutes Vorbild zu sein. Dazu zählen neben z.B. Holzbauweise, Dachbegrünung und PV-Anlagen auch die Nutzung von Wärmepumpen in städtischen Gebäuden.

Der neuen Pflicht zur kommunalen Wärmeplanung sind wir in Hennef deutlich vor der gesetzlichen Frist 2028 nachgekommen: Die Wärmeplanung liegt bereits vor und wurde vom Rat beschlossen. Damit ist natürlich nur eine grundsätzliche Potenzialanalyse und Strategie beschrieben. Gerade in den ländlichen Gebieten werden individuelle Lösungen zum Tragen kommen, wie eben Wärmepumpen. Aber hier bieten sich unter Umständen auch Bürgerenergieprojekte an, um kleinere oder auch kalte Nahwärmenetze in den Dörfern zu realisieren. In zentraleren Lagen gibt es das Potenzial für Wärmenetze unter Nutzung von z.B. Flusswärme, Abwärme oder Solarthermie. Es wird jetzt darauf ankommen, auch Energieversorger dafür zu gewinnen, in Hennef zu investieren und erste Projekte umzusetzen. Die Aufgabe, im Bestand eine nachhaltige zentrale Wärmeversorgung aufzubauen, ist jedenfalls riesig.

Im städtischen Fuhrpark setzen wir heute mehr auf E-Mobilität. Dazu habe ich z.B. die Entscheidung getroffen, dass grundsätzlich E-Fahrzeuge beschafft werden, wenn es keinen dargelegten Sachgrund dagegen gibt (z. B. bei Einsatzfahrzeugen). Richtig ist auch der Weg der Verkehrsbetriebe im Rhein-Sieg-Kreis die Fahrzeugflotten umzustellen. Die Ladeinfrastruktur ist in Hennef noch ausbaufähig. Wir ermöglichen, wo es geht, daher auch die Nutzung städtischer Flächen, um zusätzliche öffentliche Ladepunkte zu schaffen. Mein nächstes Ziel ist die Schaffung einer ersten E-Tankstelle in Hennef. 


Was halten Sie von unserem Ziel der Energieautarkie für Hennef? Und auf welche Art könnten Sie sich vorstellen, uns dabei zu unterstützen? 

Das ist natürlich ein sehr ambitioniertes Ziel. Aber wie bei allen Zielen gilt: Wer nicht losläuft, kommt sicher nicht an. Die Zielsetzung passt zur gerade angelaufenen Fortschreibung unseres städtischen Klimaschutzkonzeptes hin zu einer Klimaneutralitätsstrategie für die Stadt Hennef. Diese Aufgabe ist zu groß, um sie allein von einer Stadtverwaltung bearbeiten und lösen zu lassen. Da sind am Ende (fast) alle gefragt. Deshalb ist das Engagement von Hennef-Power auch so wertvoll für unsere Stadt und bietet aus meiner Sicht viele Chancen und vor allem Anknüpfungspunkte zur Zusammenarbeit. 

Grundsätzlich ist es nicht nur der praktischen Durchführung des Ausbaus erneuerbarer Energien, sondern auch deren Akzeptanz sehr zuträglich, wenn es Beteiligungsmodelle für Bürgerinnen und Bürger gibt. So können die Menschen, in deren Kommune eine Anlage entsteht, auch konkret profitieren. Wir werden in Zukunft auch schauen müssen, wie auch die Stadt oder die Stadtwerke an solchen Projekten teilhaben und profitieren können, um Vorteile für alle zu sichern und Wertschöpfung vor Ort zu schaffen. Kooperationen wären also denkbar, müssten aber natürlich konkret ausgestaltet werden. 


Macht es für Sie einen Unterschied, welche Art der erneuerbaren Energie (Windkraft, PV oder Biogas) wir ausbauen?

Im Grundsatz nicht. Wir sollten uns in Hennef nicht grundsätzlich vor Technologien verschließen, die unsere Energieversorgung sichern und zukunftsfähig machen. Andere Regionen im Land sind sicher schon deutlich weiter als wir im Rhein-Sieg-Kreis, wo es manche Diskussion nun zu ersten Mal gibt. Wichtig ist, dass Anlagen erneuerbarer Energien an den richtigen und geeigneten Standorten entstehen, die Interessen der Anwohner*innen berücksichtigt und alle (Schutz-) Vorgaben z.B. hinsichtlich Lärm- oder Naturschutz eingehalten werden. Das ist nicht einfach, aber notwendig, und jede Menge Beispiele im Land zeigen, dass es möglich ist.

Das Potenzial für Windenergie ist in Hennef aufgrund der Siedlungsstruktur (starke Zersiedelung) und der Topografie begrenzt, sodass wohl nur einzelne Anlagen realistisch zu realisieren wären. Für Photovoltaik besteht noch großes Potenzial auf Dachflächen oder auf schon versiegelten Flächen, wie etwa großen Parkplätzen. Das hat für mich Priorität. Aber auch für Freiflächen- und Agri PV-Anlagen gibt es Potenziale. Um diese zu ermitteln und gleichzeitig die Flächenkonkurrenz für die Landwirtschaft zu minimieren, erstellen wir gerade ein Steuerungskonzept, das im Herbst in die Öffentlichkeitsbeteiligung geht.

Wie würden Sie mit Bürgerprotesten umgehen?

Mit Protest sollte man immer konstruktiv umgehen, Sorgen ernst nehmen und Interessen sinnvoll ausgleichen. Durch Kritik können Planungen ja auch besser und Fehlplanungen vermieden werden. Denn die gemeinsame Zielsetzung ist doch klar: Wir brauchen auch in Zukunft Energie, die bezahlbar ist und nicht weiter unsere natürliche Lebensgrundlage zerstört – und die wird nicht nur woanders oder weit weg produziert werden können. 

Diese grundsätzliche Ansicht werden sicherlich viele teilen. Dennoch wird es mit jeder Anlage am Ende konkret, wenn sie einen Ort und Ausmaße bekommt. Als Bürgermeister ist mir daran gelegen, Raum für einen öffentlichen Diskurs und eine fundierte und sachliche Meinungsbildung zu schaffen. Denn nur so, in transparenten Verfahren und mit hoher Zustimmung, kann Veränderung langfristig nachhaltig wirken und erfolgreich sein. So gehen wir als Stadt z. B. mit dem Steuerungskonzept für Freiflächen-PV-Anlagen vor – als erste Stadt in der Region. Durch solche Planungsinstrumente sollen alle die Gelegenheit bekommen, sich zu beteiligen und sich einzubringen, sodass am Ende aber auch ein Ergebnis steht, mit dem wir in den nächsten Jahren dann konsequent weiterarbeiten können. Diese Prozesse sind anstrengend und brauchen Zeit, zahlen sich aber langfristig sicherlich aus.

Vielen Dank, Herr Dahm!

Hinweis: Alle Lokalpolitiker erhielten zeitgleich einen identischen Fragebogen. Die übersandten Antworten veröffentlichen wir in der Reihenfolge ihres Eingangs ohne redaktionelle Änderungen. Mit dem Kandidatencheck möchte Hennef Power einen Fokus auf die Energie- und Klimapolitik im Kommunalwahlkampf 2025 richten und zur Meinungsbildung beitragen.

Foto © Sandra Seifen

Startschuss für die Bürgerbeteiligung

Hennef Power vollzieht den nächsten logischen Schritt: Auf die Vereinsgründung folgte der Wirtschaftsbetrieb, dann die Mitgliederbeteiligung durch die „Early Birds“ – und jetzt die Möglichkeit für alle Hennefer Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen, sich in unser Projekt auch finanziell einzubringen. Auf dem ersten „Hennef Power Beteiligungsforum“ stellten Marc C. Schmidt und Florian Reil die bisherigen Erfolge, unsere Pläne und die Beteiligungsmöglichkeiten an der Bürgerenergiegesellschaft vor.

Wie Hennef Power insgesamt richtet sich auch das Beteiligungsmodell vor allem an die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt: Wer Mitglied des Vereins ist, erhält eine um ein Prozent höhere Verzinsung. Bei der Laufzeit stehen fünf Varianten – 6, 8, 10, 12 oder 14 Jahre – zur Auswahl.

Rund 30 Interessierte folgten der Einladung und ließen sich nach dem gemeinsamen Vortrag und Fragerunde ausführlich von engagierten Vereinsmitgliedern im persönlichen Gespräch individuell beraten. Angesichts der attraktiven „Konkurrenzveranstaltungen“ am Freitagabend war das Forum ein voller Erfolg: Ein gutes Dutzend zieht eine Beteiligung in Betracht und ein weiteres Mitglied für den Verein konnte gewonnen werden.

Details zur Bürgerbeteiligung einschließlich des Vertrags finden sich auf der Webseite der Hennef Power Generation GmbH.

Kur-Theater erhält Steckersolargerät

Was lange währt, wird endlich gut: Seit der offiziellen Übergabe produziert das Kur-Theater jetzt eigenen Solarstrom und reduziert damit seine Stromrechnung spürbar. Hennef Power e. V. hat den Betreibern des historischen Kinos im Zentrum ein Steckersolargerät mit einer Kapazität von 800 Watt – auch „Balkonkraftwerk“ genannt – gespendet.

Bereits im letzten August stellte Hennef Power die Spende in Aussicht, doch bevor Benz Solar die Installation vornehmen konnte, mussten die Elektroanlage des Lichtspielhauses ertüchtigt und eine Genehmigung für die Montage auf dem denkmalgeschützten Gebäude eingeholt werden.

Die beiden Solarpanele wurden auf der rechten Seite des Daches in Giebelnähe montiert. Vorgabe der Denkmalschutzbehörde waren schwarze Module und schwarze Unterkonstruktionen, damit die Anlage möglichst unauffällig bleibt.

Mit dem erzeugten Strom können jetzt unter anderem die Kühleinrichtungen, die Brandmeldeanlage, Computer und die Notbeleuchtung versorgt werden. Bei der Übergabe waren neben Heike Benz auch der Miteigentümer des Hauses Bernhard Bellinghausen, Ingo Teusch als Vereinsvorsitzender für das Kur-Theater und Marc C. Schmidt (Bild oben, v.l.n.r.) vor Ort.

Solarmodule auf dem Dach des Kur-Theaters

Hennef Power + Vortrag beim Klimaründchen Happerschoß

Vorträge beim Klimaründchen Happerschoß

Volles Haus im Vereinsheim am Pützemichplatz: Das Klimaründchen Happerschoß hatte zur Informationsveranstaltung unter dem Motto „Happerschoß goes green“ geladen und gut 30 Interessierte sind erschienen. Gleich dreimal war Hennef Power vertreten: mit Caspar Armster, Reinhart Brüning und Marc C. Schmidt.

Hennef Power + Vortrag beim Klimaründchen Happerschoß
Reinhart Brüning zur Nahwärmeversorgung
Hennef Power + Vortrag beim Klimaründchen Happerschoß
Caspar Armster stellt „PV total“ vor

Nach einer freundlichen Begrüßung durch Sibylle von Glasow und Elisabeth Neid stellte Elena Esser zunächst die Energieagentur Rhein-Sieg e. V. vor. Es folgte Marc, der die beiden Standbeine von Hennef Power, den gemeinnützigen Verein und die Bürgerenergiegesellschaft, die bisherigen Aktivitäten und geplanten Ziele präsentierte. Caspar erläuterte im Anschluss seinen extrem unterhaltsamen Vortrag „PV total“ und zeigte den Anwesenden, wohin Energieautarkie als Hobby führen kann.

Den krönenden Abschluss bildete das Thema „Nahwärmeversorgung“, wo Reinhart zunächst die Ergebnisse kommunalen Wärmeplanung für die Stadt Hennef inklusive der Situation für Happerschoß und Heisterschoß erläuterte. Es folgte eine Erklärung zu den technischen Möglichkeiten von Einzellösungen bis zu Verbünden auf Basis von kalter Nahwärme. Zudem berichtete er von seinem fachlichen Austausch mit der Energieagentur Rhein-Sieg und der Option, Nahwärme als Forschungsprojekt der TU Berlin in den beiden Dörfern zu realisieren. Interessierte Mitstreiter zu dem Thema können sich einfach per E-Mail bei Reinhart melden.

Mit einer ausführlichen Fragerunde endete der erfolgreiche Abend. Wir danken dem Klimaründchen Happerschoß für die Einladung und Gastfreundschaft!

Hennef Power + Green Drinks März 2025

Von Photovoltaik bis zur Wärmepumpe

„Ständig unter Strom – von Photovoltaik bis zur Wärmepumpe“ lautete der Titel der inzwischen dritten Veranstaltung aus der Green-Drinks-Reihe in Hennef. Gemeinsam mit der Energieagentur Rhein-Sieg hatte Hennef Power diesmal in die Meys Fabrik eingeladen – und rund 100 Interessierte sind der Einladung gefolgt.

Hennef Power + Green Drinks

Nach der Begrüßung durch Marc C. Schmidt und Dr. Caroline Hartmann sorgte Caspar Armster mit seinem Vortrag „Das Balkonkraftwerk als Einstiegsdroge“ für das erste Highlight. Begonnen mit dem Steckersolargerät als Ersatz für das vom Sturm zerstörte Sonnensegel gibt es heute an seinem Haus wenig verbleibende Stellen, die noch weitere Photovoltaik-Module aufnehmen können.

Bilder aus seinem Vortrag und noch mehr Informationen finden sie in diesem Beitrag. Inzwischen ist das Haus mit dem selbst gebauten und überwachten Speichersystem so gut ausgestattet, dass die Familie sich weitestgehend selbst mit Strom versorgt und das Haus auch bei einem Stromausfall problemlos „weiterläuft“.

Hennef Power + Green Drinks März 2025
Hennef Power + Green Drinks März 2025
Hennef Power + Green Drinks März 2025

Balkon-Power 2025“ ist der Name der Initiative, die wir an diesem Abend von Wolfgang J. Hemmer-Girod als Projektleiter vorgestellt und offiziell gestartet wurde. Gemeinsam mit zwei Kollegen aus dem Verein berät und organisiert er einen Gemeinschaftskauf von Steckersolargeräten – mit dem Ziel, in der Stadt zum Sommer eine Flut von „Balkonkraftwerken“ ans Netz zu bringen.

Hennef Power + Green Drinks März 2025
Hennef Power + Green Drinks März 2025
Hennef Power + Green Drinks März 2025

Als dritter Referent bot Timo Bißwanger (Energieberater der Verbraucherzentrale NRW) einen umfassenden Einblick in das Thema „Wärmepumpen“. Dabei ging er auf viele Aspekte wie physikalische Grundlagen, Effizienz im Vergleich zu anderen Heizsystemen, die verschiedenen Arten von Wärmepumpen ein und stelle Vor- und Nachteile wissenschaftlich fundiert vor. Interessierte haben bis Ende des Monats die Gelegenheit, sich per E-Mail an Elena Esser zu wenden; sie stellt dann die Präsentation zur Verfügung.

Der zweite Teil der Veranstaltung stand dann im Zeichen des Austausches: Bei kostenlosen Getränken nutzen die Gäste an fünf Ständen die Gelegenheit, direkt mit Fachleuten aus dem regionalen Handwerk ins Gespräch zu kommen. So standen Vertreter von Benz Solar, Michael Becker Heizung-Sanitär, SOLARIS and more und WHE Systems sowie die Referenten mit ihrer Expertise bereit.

Die nächste Ausgabe von Green Drinks ist für den Herbst 2025 geplant.

Fotos © Hennef Power e. V.

Hennef Power + Balkon-Power 2025

Balkonkraftwerk-Offensive für Hennef

Balkon-Power 2025“ heißt die Initiative von Hennef Power, bei der in der Stadt zum Sommer eine Flut von Steckersolargeräten ans Netz gehen sollen. Wir beraten Bürgerinnen und Bürger und organisieren einen Gemeinschaftseinkauf zu Vorzugskonditionen: Mit einem kleinen Team sammeln wir die Anforderungen der Interessenten, beraten unter anderem bei den Montagemöglichkeiten und verhandeln die Konditionen, zu denen die Geräte später von einem Händler bezogen werden können. Damit soll der Anteil des lokal produzierten und privat verbrauchten Stroms in Hennef weiter ansteigen und die Nutzenden ihre Stromrechnungen spürbar entlasten.

Bürgerinnen und Bürger können ganz einfach über ein Formular ihr Interesse unverbindlich mitteilen. Und vielleicht geht es am Ende der Einen oder dem Anderen wie unserem Vereinsmitglied Caspar Armster, für den das Balkonkraftwerk eine „Einstiegsdroge“ war und dessen Haus inzwischen nur noch an wenigen verbleibenden Stellen keine PV-Module trägt …

Hennef Power + PV total

PV total in Hennef

Es fing alles ganz harmlos an mit einem Balkonkraftwerk, was einen vom Sturm zerstörten Sonnenschutz ersetzt hat. Inzwischen ist das Haus, in dem die Familie von Caspar Armster wohnt, komplett mit Photovoltaik-Modulen bestückt und verfügt über eine Leistung von knapp 28 kWp.

Das Balkonkraftwerk als „Einstiegsdroge“

Zwei Glas-/Glas-Module mit jeweils 390 Wp passten perfekt in den Alurahmen, der zuvor noch ein Sonnensegel beherbergte. „Zu sehen, wie wir aus Sonnenlicht Strom ‚ernten‘ konnten – das war für mich wie eine Einstiegsdroge“, erinnert sich Caspar, der als technikaffiner Setdesigner auch den Verein dasdigidings e. V. mit ins Leben rief. Dann ging es weiter mit 19 Modulen mit 435 Wp, ausgerichtet Richtung Westnordwest und Nordnordost, auf dem Garagendach. Auch der Zaun trägt inzwischen 8 aufrecht montierte Glas-/Glas-Module mit jeweils 435 Wp. Dazu musste eine Speicherlösung her, die Caspar selbst baute, die „aber von einem Elektriker abgenommen wurde“ und mittlerweile eine Kapazität von 43,2 kWh umfasst.

Hennef Power + PV total
Hennef Power + PV total
Hennef Power + PV total
Hennef Power + PV total

Bleibt die ungewöhnliche Dachform. „Standardmodule wären ja ein Platzverschwendung“, sagt Caspar und machte sich auf die Suche nach alternativen Formen. Fündig wurde er bei einem Anbieter aus Italien und mit Unterstützung von WHE Systems aus Troisdorf wurden die unterschiedlichen TRIENERGIA-Module installiert. Das folgende Video vermittelt einen guten Eindruck der gesamten Anlage.

Hennef Power + PV total

Vortrag bei Green Drinks

Wer mehr über die Geschichte von „PV total“ erfahren möchte, der kann Caspar mit seinem sehr unterhaltsamen Vortrag am 26. März in der Meys Fabrik erleben: Dort findet die nächste kostenlose Green-Drinks-Veranstaltung zum Thema „Ständig unter Strom – von Photovoltaik bis zur Wärmepumpe“ statt. Schaut vorbei – es lohnt sich!